„ID-WithoutColors“ – ein Film über alltäglichen Rassismus und falsch verstandene Staatsgewalt

Rassismus

„ID-WithoutColors“ – ein Film über alltäglichen Rassismus und falsch verstandene Staatsgewalt

Der Tod von George Floyd durch rassistische Polizeigewalt in den USA und die darauffolgenden weltweiten Proteste der „Black Lives Matter“-Bewegung haben auch in Deutschland – wie in Berlin – die Debatte um Racial Profiling in den Polizeibehörden neu entfacht.

Berlin gilt in Europa als internationale und multikulturelle Metropole. Der Hauptstadt eilt der Ruf eines toleranten, künstlerischen und von kultureller Diversität geprägten Zentrums voraus. Die alltägliche Realität ist jedoch komplizierter, denn auch hier gehört Racial Profiling zur Tagesordnung. Der Dokumentarfilm „ID-Withoutcolors“ des italienischen Fotografen, Filmemachers und Reporters Riccardo Valsecchi aus dem Jahr 2013 thematisiert Racial Profiling in Deutschland. Es werden in Berlin lebende Menschen gezeigt, zu deren Alltag es gehört, aufgrund ihres Äußeren unter Generalverdacht zu stehen und in unbegründete ID-Kontrollen zu geraten.

Auslöser für das Projekt war ein Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts Koblenz vom 27. März 2012, welches die Klage eines Deutschen abwies, die sich gegen eine grundlose, allein auf seiner Hautfarbe beruhende Kontrolle im Zug richtete. Das Verwaltungsgericht entschied, dass die Hautfarbe ein ausreichender Grund für die Durchführung von ID-Kontrollen sei. Dieses Urteil könnte sich zu einem gefährlichen Präzedenzfall entwickeln und ist nicht das einzige Beispiel für gelebten institutionellen Rassismus in Deutschland.

„ID-Withoutcolors“ wird am 25.09.2020 in einer Kooperation zwischen dem Migrationsbeirat Mannheim und dem antidiskriminierungsbüro mannheim e.V.erstmalig in Mannheim gezeigt. Nach Vorführung des Dokumentarfilms im Ratsaal N1 soll im Podiumsgespräch mit
Jennifer Yeboah – Quartiermanagement Neckarstadt West
Biplab Basu – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt Berlin (KOP)
Rainer Greulich – Polizeipräsidium Mannheim, Referat Prävention
Hussein Abdi – Migrationsbeirat Mannheim und
Raoul Adjete
– antidiskriminierungsbüro mannheim e.v.
über die Thematisierung von Racial Profiling und institutionellem Rassismus in Deutschland diskutiert werden.
Moderiert wird das Podiumsgespräch von Angelina Weinbender.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung und den Veranstaltern finden Sie im Online-Kalender und im e.AT-Programmheft.

Einen Trailer zur Veranstaltung finden Sie hier, den Flyer können Sie hier downloaden.

 

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